Aufgrund der besonderen Vorkommnisse um das letzte
Symposium in Gera gibt es keine öffentliche Begehbarkeit und
Ansicht der Geraer Reußen-Sarkophage auf dem Geraer Ostfriedhof.
So wurde ein seitens der Stadt Gera immer wieder bei Gesprächen
vorgeschobener „Kabelschacht über der originären Gruft auf dem
Johannisplatz“ erst beim Symposium 2005 von Klaus Brodale, Geraer
Stadtarchivar, in das Reich der Legende verwiesen. Und erst seit
April 2007 liegt uns nun ein Geraer Stadtratsbeschluss in
Schriftform vor (am 20. Oktober 2005 beschlossen, ausgefertigt
am 24. Oktober 2005 von Metzner, Vorsitzende des Stadtrates; im Netz
am 22. April 2007 bemerkbar unter
[ dokument.pdf ]
und seit Mai 2007 zugriffsgesperrt), wozu alle darin als sich Verabredende bezeichneten Seiten beim
Symposium am 17. Dezember 2005 keinerlei Aussagen oder Einlassungen
machten.
Weiter wurde uns bisher keine Einsicht in die sicher schriftlich
niedergelegten Akten und Pläne der archäologischen Befunde zum
Geraer Johannisplatz, insbesondere zu den neueren
Grabungsergebnissen von 2005 und 2007 gewährt.
Offenbar muss hier das besondere Wesen der Sarkophage
neuerdings betont werden. Dieses besteht nicht darin, wie durch die
Zurschaustellung des Sarkophages von Heinrich Posthumus Reuß in der
neuen Geraer Johanniskirche (da unter äußerst ungünstigen
denkmalpflegerisch-technischen Bedingungen als auch laut
Denkmalpflege sachlich ungünstig als unangebracht in einer späteren
Bürgerkirche), in Sondershausen anlässlich der Thüringer
Landesausstellung und letzthin im Bad Köstritzer Heinrich-Schütz-Haus
nahegelegt wurde, lediglich durchschnittlich-normale museal-gegenständliche
„Ausstellungsstücke“ zu sein.
Die nunmehrige Regelung verfolgt nicht den Zweck, die Reußen-Sarkophage
von Gera weg zu bringen oder originäres Kulturgut
christlich-evangelisch-lutherischer Prägung einer interessierten Öffentlichkeit
vorzuenthalten.
Vielmehr erscheint das identitätsstiftende Wesen dieser Sarkophage
als genuiner Bestandteil evangelisch-lutherischer sozialer und
politischer Gemeinschaft einer ehemaligen Hoch-Kultur beinahe völlig
vergessen und an diesem Ort des nicht erfüllten historisch
authentischen Kirchenbegräbnisses, wie das die spätere Trauerhalle
auf dem Geraer Ostfriedhof als Zwischenlager ist, nur weiter beschädigt
zu werden.
Ziel ist die eigentliche INWERTSETZUNG des Sarkophages von Heinrich
Posthumus Reuß mit dem Konvolut der Geraer Reußen-Sarkophage in
der alten Gruft der alten St.-Johannis-Kirche in Gera.
Für die Zeit der Bundesgartenschau Gera-Ronneburg 2007 wurde vom Geraer OB Dr. Norbert Vornehm „BUGA-Frieden“ verkündet.
Beim Festakt im Konzertsaal des Geraer Theaters am 26. September
2008 aus Anlass der 400-Jahr-Feiern „Geraer Goethe-Gymnasium /
RUTHENEUM seit 1608" hielt Heinrich XIII. Prinz Reuß für die Familie
Reuß die Rede zur Würdigung von Heinrich Posthumus.
Aus Anlass des 42.
Internationalen Heinrich-Schütz-Festes vom
28.10. bis 3.11.2010 im Rahmen der Kasseler
Musiktage wird der Sarg im Museum für
Sepulkralkultur gezeigt. Der Sarg steht hier im
Mittelpunkt der Ausstellung „Mit Fried und Freud
ich fahr dahin. Protestantische Begräbniskultur
der frühen Neuzeit“. Prof. Dr. Reiner Sörries,
Museum für Sepulkralkultur, und Prof. Dr. Jürgen
Heidrich, Internationale
Heinrich-Schütz-Gesellschaft, sind die
Initiatoren der Veranstaltungen. Die Kasseler
Ausstellung wird vom Stadtmuseum Gera übernommen
und da vom 13. Februar bis 25. April 2011
gezeigt.
Die Dissertation von Heike
Karg „Das Leichenbegängnis des Heinrich
Posthumus Reuß 1636 - Ein Höhepunkt des
protestantischen Funus“, ISBN 978-3-924447-46-5,
ist als Band 17 der Kasseler Studien zur
Sepulkralkultur zum Preis von 38 Euro in der
Ausstellung erhältlich. Museum für
Sepulkralkultur | Weinbergstrasse 25-27 | 34117
Kassel | T. 0561 91893-0 |
info@sepulkralmuseum.de und Stadtmuseum Gera
| Museumsplatz 1 | 07545 Gera | T. 0365 8381470
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stadtmuseum@gera.de.
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